Werk 9
Glockengiesserei Keller, Zürich
Glocke der ehemaligen Notkirche, 1878
Bronze-Kupfer-Zinn-Legierung
Glocke der ehemaligen Notkirche, 1878
Bronze-Kupfer-Zinn-Legierung
Die Geschichte dieser Kirchenglocke ist eng mit der Vergangenheit der christkatholischen und römisch-katholischen Kirchgemeinden in Allschwil verknüpft. Meinungsverschiedenheiten zwischen Staat und katholischer Kirche führten ab 1873 im Birseck zu schweren politischen und kirchlichen Auseinandersetzungen. Die Institutionalisierung der christkatholischen Gemeinde in Allschwil führte ab 1875 zur Übernahme der alten Dorfkirche, des Pfarrhauses und Pfarramts, sodass für die römisch-katholische Gemeinde – aufgrund des Fehlens eines eigenen Gotteshauses – eine herausfordernde Zeit begann. Die Sonntagsgottesdienste mussten im Winter 1877/1878 unter erschwerten Umständen teils in Hegenheim, teils im Tanzsaal ‹Zum Rössli› in Allschwil abgehalten werden.
Anfang 1878 wurde der Entschluss zum Bau einer Notkirche gefasst. Die einfache, schmucklose Kirche aus Backstein wurde am heutigen Hegenheimermattweg erbaut. 1878 wurde die Kirche, ein Jahr später die drei Glocken feierlich eingeweiht. Die Glocken stammen aus der Zürcher Glockengiesserei Keller in Unterstrass bei Zürich, deren Betrieb sich am Schaffhauserplatz befand. Die Firma goss während ihres rund 70-jährigen Bestehens etwa 800 Glocken, unter anderem für alle Zürcher Altstadtkirchen. Als die Zahl der Katholiken durch Zuzüge in Allschwil wieder wuchs, genügte die alte Kirche am Hegenheimermattweg nicht mehr. 1967 wurde die heutige Kirche im historischen Ortskern feierlich eingeweiht.
Die Notkirche wurde zwei Jahre später abgebrochen und das Areal der Einwohnergemeinde für den Pestalozzi-Kindergarten zur Verfügung gestellt. Das Geläute der alten Notkirche wurde aufgeteilt: Die kleine Schutzengelglocke wurde überholt und als verbindende Geste und Dank der evangelischen Christuskirchgemeinde geschenkt. Mit einem Gewicht von 1007 kg wurde die ehemals grösste Glocke nach einer Überarbeitung in das neue Geläut integriert. Die mittlere Glocke wurde behalten und vor dem Pfarrhaus aufgestellt, wo sie nun an die Geschichte der katholischen Kirchgemeinde erinnert. Sie trägt die Inschrift ‹Jakob Gürtler und Anna Maria Butz Datores›, um die Stifterin und den Stifter auszuweisen. Die Gläubigen werden mit dem Schriftzug ‹Sursum Corda› aufgefordert, ihre Herzen empor zu richten. Durch die Schrift erhält die Glocke eine ausgesprochene Beziehung zu ihrer Aufgabe als ‹Stimme Gottes› und wird gleichsam selbst Trägerin des Wortes.
Auch die Glockengiesser sind mit dem Verweis ‹Gegossen von Jakob Keller in Zürich 1878› auf der Glocke verewigt. Geschmückt wird die Glocke durch Ornamente und Eichenlaub, das in der Antike und im Mittelalter aufgrund seiner Unverweslichkeit zum Symbol der Unsterblichkeit wurde, aber auch als Siegeslorbeer Verwendung fand.
Anfang 1878 wurde der Entschluss zum Bau einer Notkirche gefasst. Die einfache, schmucklose Kirche aus Backstein wurde am heutigen Hegenheimermattweg erbaut. 1878 wurde die Kirche, ein Jahr später die drei Glocken feierlich eingeweiht. Die Glocken stammen aus der Zürcher Glockengiesserei Keller in Unterstrass bei Zürich, deren Betrieb sich am Schaffhauserplatz befand. Die Firma goss während ihres rund 70-jährigen Bestehens etwa 800 Glocken, unter anderem für alle Zürcher Altstadtkirchen. Als die Zahl der Katholiken durch Zuzüge in Allschwil wieder wuchs, genügte die alte Kirche am Hegenheimermattweg nicht mehr. 1967 wurde die heutige Kirche im historischen Ortskern feierlich eingeweiht.
Die Notkirche wurde zwei Jahre später abgebrochen und das Areal der Einwohnergemeinde für den Pestalozzi-Kindergarten zur Verfügung gestellt. Das Geläute der alten Notkirche wurde aufgeteilt: Die kleine Schutzengelglocke wurde überholt und als verbindende Geste und Dank der evangelischen Christuskirchgemeinde geschenkt. Mit einem Gewicht von 1007 kg wurde die ehemals grösste Glocke nach einer Überarbeitung in das neue Geläut integriert. Die mittlere Glocke wurde behalten und vor dem Pfarrhaus aufgestellt, wo sie nun an die Geschichte der katholischen Kirchgemeinde erinnert. Sie trägt die Inschrift ‹Jakob Gürtler und Anna Maria Butz Datores›, um die Stifterin und den Stifter auszuweisen. Die Gläubigen werden mit dem Schriftzug ‹Sursum Corda› aufgefordert, ihre Herzen empor zu richten. Durch die Schrift erhält die Glocke eine ausgesprochene Beziehung zu ihrer Aufgabe als ‹Stimme Gottes› und wird gleichsam selbst Trägerin des Wortes.
Auch die Glockengiesser sind mit dem Verweis ‹Gegossen von Jakob Keller in Zürich 1878› auf der Glocke verewigt. Geschmückt wird die Glocke durch Ornamente und Eichenlaub, das in der Antike und im Mittelalter aufgrund seiner Unverweslichkeit zum Symbol der Unsterblichkeit wurde, aber auch als Siegeslorbeer Verwendung fand.
Adresse
Baslerstrasse 51, 4123 Allschwil