«Tageskarte Gemeinde» wird per Ende Januar 2024 abgeschafft
Die beliebte «Tageskarte Gemeinde» erlaubte es der Allschwiler Bevölkerung bis anhin, zum Tagespreis von 44 Franken auf dem Geltungsbereich des Schweizer Generalabonnements (GA) den öffentlichen Verkehr zu nutzen. Das Angebot der Tageskarte Gemeinde wird per Ende Januar 2024 aufgehoben, da der zuständige Branchenverband Alliance Swiss Pass das bisherige Modell auslaufen lässt.
Neues Modell sorgt für erheblichen administrativen und finanziellen Mehraufwand
Die Gemeindeverwaltung Allschwil verzichtet nach einem sorgfältig abgewogenen Entscheid des Gemeinderats auf die Umsetzung des neuen Modells; dieser Entscheid ist gleichbedeutend mit der Einstellung des Angebots für die Bevölkerung. Obschon der Branchenverband Alliance Swiss Pass mit der «Spartageskarte Gemeinde» ab Januar 2024 ein Nachfolgemodell anbietet, sieht die Gemeinde aus diversen Gründen von einer Aufrechterhaltung eines Angebots für Gemeindetageskarten ab:
- massiv längerer Beratungs- und Verkaufsprozess am Empfangsschalter der Gemeindeverwaltung (Abklärung Halbtax, Abklärung Klasse, Preisfestsetzung, einzelne Aufnahme der persönlichen Daten aller Reisenden, Versand der Tickets aufs Handy)
- komplexeres Preismodell (statt Einheitspreis neu 8 Preisstufen) und zu geringe Verkaufsprovision für die Gemeindeverwaltung
- Preiserhöhung für alle Personen ohne Halbtax – eine Person ohne Halbtax, die kurzfristig (1–9 Tage vor der Reise) kauft, zahlt in der 2. Klasse neu den doppelten Preis (CHF 88.– statt CHF 44.–)
- zusätzlicher interner Schulungsaufwand für die Einführung des Angebots
Fast gleiches Angebot via SBB und SBB-App
Aus Sicht des Gemeinderats und der Geschäftsleitung fehlt dem den Gemeinden neu angebotenen Verkaufskonzept «Spartageskarte Gemeinde» im Vergleich zum eigenen Angebot der SBB die Exklusivität – für Allschwil ein weiterer Grund, künftig auf die Ausgabe von Tickets für den öffentlichen Verkehr zu verzichten. Der Gemeinderat und die Geschäftsleitung bedauern diesen Schritt, stufen ihn aber aufgrund der Abwägung aller Faktoren als richtig ein. Mit dieser Haltung ist die Gemeinde Allschwil nicht allein: Weitere Schweizer Gemeinden und Städte lehnen die Umsetzung der neuen Lösung aus ähnlichen Beweggründen ebenfalls ab, stellen den Verkauf von ÖV-Tickets ein oder haben dies bereits getan.