«Weil mir dieser Job megagut gefällt»
ja. Bereits im zarten Alter von zehn Jahren stand für ihn fest: Architekt oder nichts! Paul von Crailsheim ist heute Architekt und als solcher Gesamtprojektleiter der neuen Schule Gartenhof. Er ist dezidiert der Meinung, dass er damals den einzig richtigen Entscheid fällte, als er in Nürnberg Architektur studierte. Aus dem einfachen Grund: «Weil mir diese Arbeit megagut gefällt»! Er macht seinen Job mit Leidenschaft. Das merkt man als sein Begleiter auf dem Rundgang durch die drei Hauptbaukörper der neuen Schulanlage bei jedem Schritt, wenn er auf die diversen Eigenheiten hinweist: Etwa auf die Holzglaswände im Schulhaus, die den ganzen Unterricht irgendwie transparenter machen werden. Sie haben es ihm genauso angetan wie in der Aula die Grosszügigkeit und die beiden Bühnen, eine davon seitlich. Und in der Dreifachturnhalle wartet auf die Besucher der künftigen Anlässe eine Galerie, die das unten Dargebotene von oben wunderbar einsehbar macht.
Viele Besonderheiten erfreuen die Nutzer
Diese und weitere Besonderheiten wie etwa die allgegenwärtige Helligkeit oder die grösstenteils gedeckte Pausenhalle werden die künftigen Nutzer erfreuen. Paul von Crailsheim ist sicher, dass hier ein Bauvorhaben umgesetzt wird, mit dem sich am Schluss alle Mitwirkenden identifizieren können. Ein gutes Resultat, wenn man bedenkt, wie gross die Anzahl der Mitwirkenden ist. Ja, was da im Entstehen ist, wird ein wunderschönes Schulhaus, davon ist der Chef auf dem Riesenbauplatz überzeugt. Ein Schulhaus, das künftigen Generationen das Lernen in einer sehr angenehmen Atmosphäre ermöglichen wird.
Komplexe Zusammenhänge einfach darstellen
Bald zehn Jahre arbeitet Paul von Crailsheim bereits bei Rapp Architekten und hat da unter anderem ein Forschungs- und Laborgebäude auf dem Novartis Campus hochgezogen. Seit rund drei Jahren beschäftigt er sich nun schon mit dem Grossprojekt Gartenhof (das sei eben das Schöne an diesem Job; kein Bauvorhaben sei wie das andere!), aktuell zu 75 Prozent seines Gesamtarbeitspensums; plant, realisiert, terminiert und schaut, das die Kosten immer schön im Lot bleiben. Bei all seinen Arbeiten kommt ihm eine seiner besonderen Fähigkeiten speziell zugute: es gelingt ihm ausgezeichnet, komplexe Zusammenhänge einfach darzustellen. Das schätzen besonders Nicht-Fachleute. Vier Kolleginnen und Kollegen in Basel und zwei in Zürich unterstützen ihn bei der täglichen Arbeit und treffen dabei auf einen Chef, der es versteht, seine Mitstreiter zu motivieren, für eine Sache zu begeistern und so den Job mit Spass verrichten zu lassen. Das Resultat sieht man und kann sich sehen lassen: Bau im Griff, Kosten im Griff, Termine im Griff! Architektenherz, was willst du mehr? Gleichzeitig ist diese frohe Botschaft ein verfrühtes Weihnachtsgeschenk an alle Allschwilerinnen und Allschwiler, die da gespannt auf das Resultat des Neubaus mit doch schon ziemlich langer Vorgeschichte warten.
Einer, der sich für nichts zu schade ist
Noch dauert es allerdings über ein halbes Jahr, bis Kinder und Lehrpersonen nach den Sommerferien einziehen und Allschwils neues Schulhaus am 10. September 2016 mit einem Fest für alle gebührend eingeweiht werden soll. Das muss reichen, um die Restarbeiten auszuführen. Die Zeit ist denn auch nötig; denn bis ein Haus dieser Grössenordnung innen ausgebaut und eingerichtet ist, bedarf es noch grösserer Anstrengungen. Und sollte es einmal knapp werden, steht da ziemlich oben auf der Entscheidungsleiter einer, der es gewohnt ist, selbst in die Hände zu spucken (im Jura baut Paul von Crailsheim sein «Hüsli», ein altes Bauernhaus, eigenhändig um), und sich für nichts zu schade ist. Und danach gehts weiter zu einem neuen Grossprojekt, das er mit derselben Leidenschaft wie Allschwils neues Bijou bis zur Vollendung vorantreiben wird.
Dreifachturnhalle: Paul von Crailsheim auf der besucherfreundlichen Galerie der multifunktionalen,
abtrennbaren Turnhalle. Fotos ja
Schulhaus: Holzglaswände ermöglichen transparente Klassenzimmer.
Aula: Eine mobile Trennwand erhöht das Fassungsvermögen um rund die Hälfte.