Gemeinderat spricht sich neu für vier Schulstandorte aus
Der Allschwiler Gemeinderat hat nach gründlicher Überprüfung entschieden, den früheren Grundsatzentscheid von drei zugunsten einer Lösung mit vier Schulstandorten zu revidieren. Dieser Kurswechsel ist eine Reaktion auf die Anregungen der zentralen Anspruchsgruppen und soll auch sicherstellen, dass der wachsende Bedarf nach Schulraum und die Bedürfnisse der Schuleinrichtungen wie Primarschule, Tagesstruktur, Kindergarten, Musikschule und Mittagstisch besser abgedeckt werden können. Die ursprüngliche Schulraumplanung gemäss «Gesamtstrategie 2023–2037» sah vor, umgehend mit der Umsetzung zu beginnen. Vier Investitionskredite wurden Ende 2023 beantragt, darunter für die Totalsanierung des Schulzentrums Neuallschwil und den Ersatzneubau des Kindergartens Metzgersmatten. Während zwei dieser Kredite genehmigt wurden, hat der Einwohnerrat die Kredite für die Sanierung des Schulzentrums Neuallschwil und den Umbau der Betreuungsräume im Schulhaus Gartenhof abgelehnt. Dies führte dazu, dass die geplanten Bauprojekte und damit die gesamte Schulraumplanung verzögert wurden.
Kritikpunkte und der Weg zur 4er-Lösung
Die Ablehnung der Investitionskredite durch den Einwohnerrat hatte mehrere Gründe: Zweifel an der Eignung der Grundstücksfläche in Neuallschwil, Unsicherheiten bei den Kosten- und Tragbarkeitsberechnungen sowie die fehlende Gegenüberstellung der Varianten mit drei und vier Standorten. Auch der pädagogische Mehrwert der 4er-Lösung wurde thematisiert. Diese Bedenken am ursprünglichen Grundsatzentscheid haben den Gemeinderat dazu veranlasst, die Strategie der Schulraumplanung zu überdenken. Mit der 4er-Lösung, die den Bau eines neuen Schulhauses auf dem Bettenacker sowie die Sanierung und Erweiterung des Schulzentrums Neuallschwil umfasst, arbeitet der Gemeinderat auf eine breitere politische und gesellschaftliche Zustimmung hin. Ein zentrales Element der neuen Planung ist der Einsatz von Holzsystembau, der ohne qualitative Einbussen eine Reduktion der Kosten und eine Optimierung der Planungs- und Bauzeiten ermöglicht.
Innovative Bauweise und Optimierung der Tragbarkeit
Die Holzsystembauweise, die sich in zahlreichen Gemeinden bereits bewährt hat, gilt als nachhaltige und flexible Lösung für neue Schulgebäude. Sie bietet neben Kostenvorteilen auch Vorteile in Sachen Ökologie und Funktionalität, was zu einer hohen Akzeptanz bei Schulkindern, Lehrpersonen und Eltern führt. Durch diese innovative Bauweise wird die finanzielle Tragbarkeit der Schulraumplanung verbessert, sodass trotz der zusätzlichen Belastungen für den Gemeindehaushalt nachhaltiger Schulraum bereitgestellt werden kann.
Planungskredit und nächste Schritte
Um die 4er-Lösung weiter vorantreiben zu können, beantragt der Gemeinderat dem Einwohnerrat im Rahmen einer Sondervorlage einen Planungskredit in Höhe von CHF 650'000 inkl. MwSt. Die Sondervorlage beinhaltet gleichzeitig die Beantwortung von vier zum Thema Schulraumplanung eingereichten politischen Vorstössen. Der Kredit wird benötigt, um vertiefte Untersuchungen des Bettenackerareals und des Schulzentrums Neuallschwil durchzuführen, Baugrunduntersuchungen vorzubereiten und Planungsschritte zu initiieren. Diese Vorgehensweise ist essenziell, um die nächsten Phasen der Schulraumplanung in Angriff zu nehmen und um das Projekt in einem überschaubaren Zeitrahmen umsetzen zu können. Obwohl aus rein finanzieller Sicht gewisse Bedenken an der Tragbarkeit einer 4er-Lösung bestehen bleiben, war aus Sicht des Gemeinderates zuletzt dringend eine politisch differenziertere Betrachtung der Schulraumplanung notwendig. Ziel: Zusammen mit dem Schulrat, der Schulleitung, dem Musikschulrat, den Lehrpersonen und vielen Eltern einen Konsens zu finden und dem Einwohnerrat sowie dem Souverän eine mehrheitsfähige Vorlage präsentieren zu können.